John Sinclair - 1071 - Die Urnen-Gang (1 of 2) by Jason Dark

John Sinclair - 1071 - Die Urnen-Gang (1 of 2) by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Sir James mußte uns helfen. Zum Glück war er greifbar. Auf der Fahrt zum Yard hatte Suko bereits telefonisch Kontakt mit ihm aufgenommen und ihn eingeweiht. Er hatte auch die Informationen über diesen rätselhaften Major Blake weitergegeben, so daß Sir James schon einiges in die Wege leiten konnte.

Wir dachten noch immer über das nach, was uns der Rumäne gesagt hatte. Die Autoschieberbande lief nur am Rande mit. Darum sollten sich die Kollegen kümmern. Wir steckten in einem anderen Fall, der vermutlich ebenso große Dimensionen aufwies, aber letztendlich noch schlimmer war. Ich grübelte auch weiterhin darüber nach, was ein Mensch mit der Asche von Verbrannten anfangen konnte. Meine Phantasie reichte nicht aus, um da eine Lösung zu finden.

Auch Suko grübelte vor sich hin, während ich den Rover durch den Londoner Verkehr lenkte. Die sommerliche Jahreszeit kam uns jetzt zugute, denn wir würden unser Ziel noch vor Anbruch der Dunkelheit erreichen. Wichtig war, daß wir schon mal da waren, außerdem bot uns die Nacht dann einen gewissen Schutz.

»Es ist schon seltsam, was einem alles passiert, wenn man nur einen Wagen kaufen will.« Suko schüttelte den Kopf. »Ich kann es noch immer nicht fassen.«

»Und dieser Percy Iron wußte nicht mehr?«

»Das glaube ich. Außerdem habe ich mit ihm nicht über den Fall gesprochen. Bei ihm ging es nur um die Autos, die sein Bruder verschoben hat. Er war praktisch ein Mittelsmann. Dann wollte er wohl zu sehr in seine eigene Tasche wirtschaften, und das hat man ihm übelgenommen. Ich gehe auch davon aus, daß die beiden Rumänen ein reines Privatgeschäft betrieben haben. Die anderen Mitglieder der Bande haben davon wohl nichts gewußt. Ihnen kam es nur darauf an, daß irgendwelche Leute verschwanden. Und zwar möglichst spurlos. Das ist dann ja auch gelungen.«

Wir waren endlich am Ziel. Ohne Glenda Bescheid zu geben, gingen wir sofort in Sir James’ Büro.

Der Superintendent wartete bereits auf uns, und seine Augen weiteten sich hinter den Brillengläsern, als er uns anschaute und wir auf den angebotenen Stühlen Platz genommen hatten.

Er sah nicht eben fröhlich aus, was auch seine nächsten Worte bestätigten. »Bei diesem Major Blake scheinen Sie in ein Wespennest gestochen zu sein. Als ich die entsprechenden Stellen anrief, wollte man mir zuerst nichts sagen, aber ich hakte nach, ließ nicht locker, und erfuhr schließlich, daß er tatsächlich einmal in der Armee gewesen ist. Man hat ihn allerdings entlassen.«

»Was war der Grund?«

Sir James schaute mich sorgenvoll an. »Fest steht, daß er unehrenhaft entlassen wurde. Der Grund waren seine Neigungen. Er fühlte sich zu den Toten hingezogen.«

»Bitte?«

»Ja, er liebte es, wenn Menschen tot waren.« Sir James schüttelte den Kopf. »Im Prinzip eine fürchterliche Geschichte. Er wollte gern mit Toten Zusammensein. Er hat sich in Leichenhallen blicken lassen. Er ließ sich darin einschließen, und es müssen auch einige so schreckliche Dinge im Falkland-Krieg passiert sein, daß niemand richtig darüber reden wollte. Man machte nur Andeutungen. Auch diese waren schon schlimm genug. Ich kann nur davon ausgehen, daß dieser Major Blake einen verdammten Schaden hat.«

»Man hat Ihnen nicht gesagt, was er genau mit den Toten anstellte?« fragte ich.



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